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Rabbinische Perspektiven auf Christentum und Islam im Hochmittelalter

Vortrag von Rabbiner Netanel Olhoeft, M.A., Universität Potsdam

16. Mai 2022


Synagoge - 19:30 Uhr
Leo-Trepp-Str. 17, Oldenburg


In den ersten Jahrhunderten der von der jüdischen Geschichtserinnerung als Epoche der „Rischonim“ (der den „Acharonim“ vorausgehenden „früheren“ Gelehrten) bezeichneten Zeit zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert war die rabbinische Tradition durch ihre der talmudischen Antike gegenüber stärkere Öffnung für nichtjüdische Wissensquellen – wie aristotelischer Philosophie, neuplatonischer Mystik und ptolemäischer Astronomie – zunehmendem inneren und äußeren Druck ausgesetzt, die beiden dominierenden abrahamitischen Religionen, Christentum und Islam, geschichtstheologisch einzuordnen, zu bewerten und sich von ihnen argumentativ abzugrenzen.

Die Früchte dieses Diskurses waren oft polemischer Natur (Einleitung zum Kusari, Raschbas Maamar Al Jischmael, Rambams Iggeret Teman), manchmal aber auch wohlwollender (Me’iri, Ibn Fayyumi). Der Vortrag sammelt einige der prägnantesten den monotheistischen Schwesterreligionen entgegenkommenden Stimmen und erläutert den oft auf halachischen (jüdisch-rechtlichen) Problemen basierenden Hintergrund der Entstehung derselben.

Netanel Olhoeft (*1994 in Berlin) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Halacha an der School of Jewish Theology der Universität Potsdam. Er wurde im Jahr 2020 vom Zacharias Frankel College Potsdam/Los Angeles zum Rabbiner ordiniert. Zusätzliche Studienorte waren die Ponevezh Yeshivah, Bene Brak, Israel (Talmud), die Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophie) und die Ziegler School of Rabbinic Studies, Los Angeles. Seine Interessenschwerpunkte sind die Mikraot Gedolot – die mittelalterlichen Kommentare zur hebräischen Bibel -, der talmudische und rabbinische Textekanon, analytische Philosophie sowie antike und klassische europäische Literatur.
Rabbiner Olhoeft amtiert derzeit vertretungsweise in Oldenburg und leitet in Berlin akademische und private Lerngruppen zur Vermittlung von hebräischen und aramäischen Sprachkenntnissen sowie von traditionellen jüdischen Texten. Daneben betätigt er sich als freier Autor. Ein zentrales Anliegen ist ihm die Vertiefung jüdischer Bildung in bestehenden jüdischen Gemeinden.

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